Die Große macht Ferien

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„Es war einfach die beste Woche von allen Ferien bisher.“ Lea ist begeistert. Die 12jährige war noch nie so lange und so weit von zu Hause weg. Sie wirkt erholt und aufgeregt. Lea ist eines von 3.000 sozial benachteiligten Kindern aus Mitteldeutschland, die im vergangenen Jahr mit Hilfe der „Aktion Kindern Urlaub schenken“ verreisen konnten.

Vom Vornamen einmal abgesehen ist Lea ist ein typisches „Urlaub-schenken-Förderkind“. Sie hat sechs Geschwister und ihre Mutter ist alleinerziehend. Und da kaum ein Arbeitgeber bereit ist, die Belastungen einer siebenfachen Kindererziehung mitzutragen, ist auch Lea´s Mutter oft arbeitslos. „Bei kinderreichen Familien wird die Krise zum Normalfall“ erklärt uns die Sozialarbeiterin. „Irgendeiner ist immer krank, braucht Hilfe in der Schule oder eine Seelentröstung. Kaum ein Job, mit dem sich ein solcher Alltag vereinbaren lässt.“

Lea ist ein aufgewecktes, lebensfrohes Mädchen. Mit zwei ihrer neu gefundenen Freundinnen stapft sie durch das Zeltlager. Etwa 110 Euro hätte ihr Teilnahmebeitrag gekostet, die Fahrtkosten inklusive. Auch wenn ihre Mutter vor allem an sich selber spart: so viel Geld für nur eine Sommerwoche und nur ein Kind kann sie nicht ausgeben. Ohne einen Zuschuss von außen, hätte Lea zu Hause bleiben müssen.

Kinder wie Lea gibt es viele in Deutschland. Allein in den Bundesländern Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt leben 250.000 Kinder unterhalb der Armutsgrenze. Im Schnitt ist jeder fünfte Sprössling betroffen. Traurige Spitzenreiter sind Städte wie Halle, Erfurt oder Görlitz, in denen bis zu 33% aller unter 18jährigen Transferleistungen beziehen.

Für die Kinder bedeutet die finanzielle Notlage ihrer Eltern auf Dinge verzichten zu müssen, die für ihre Altersgenossen selbstverständlich sind: die neue Winterjacke zum Beispiel, der Förderunterricht oder die Ferien mit den Freunden. Während ihre Mitschüler frisch erholt in ein neues Schuljahr starten, können Kinder aus Armutsfamilien nur selten ihrem Familienalltag entfliehen.

Dabei haben gerade diese Jungen und Mädchen ein paar Tage Erholung besonders nötig. Kinder stehen heute unter einem enormen Druck. Studien zufolge fühlt sich ein gutes Drittel aller Zweit- und Drittklässler in der Grundschule gestresst. Wie muss es da erst jenen jungen Menschen ergehen, die nach dem Unterricht in ein Elternhaus kommen, in dem sie nur wenig Ruhe und Unterstützung finden.

Bei Lea war es der örtliche Kreisjugendpfarrer, der die Familie gezielt ansprach. „Ich habe von der Spendenaktion gehört und musste sofort an die Familie denken. Ich dachte, es tut der Großen gut, wenn sie mal ein paar Tage in den Ferien wegfährt.“ In anderen Fällen sind es Mitarbeitende in diakonischen Beratungsstellen, denen die Kinder auffallen. Sie stellen auch die Anträge.

Zweimal im Jahr entscheidet ein unabhängiger Spendenrat über die Förderungen. Projektbewerbungen können jeweils zum 31. März oder 31. Oktober eingereicht werden. Jedes Jahr werden rund 200.000 Euro Spenden ausgereicht.

Lea genießt es, einmal nur Zeit für sich zu haben. „Ich habe hier eine Menge Leute kennengelernt.“ Die vielen Gespräche mit Gleichaltrigen, aber auch mit erfahrenen Sozialarbeitern haben ihr gutgetan. Als große Schwester musste sie schon früh Verantwortung übernehmen. Hier kann sie selbst Kind sein, Kraft tanken und Selbstvertrauen schöpfen.

Seit 2006 ruft die Diakonie Mitteldeutschland dazu auf, mit 20 Euro je einem von Armut betroffenen Kind einen Tag Bildung, Erholung und Förderung zu schenken. Schon ein Jahr später wurde die Thüringer Initiative auf Sachsen-Anhalt und im Jahr 2010 auch auf Sachsen ausgeweitet. Seitdem bitten die Diakonie Sachsen und die Diakonie Mitteldeutschland gemeinsam um Spenden. Etwa 3.000 bis 3.500 Kinder können jedes Jahr in rund 200 Maßnahmen gefördert werden.

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